Aktualisiert am 27. Januar 2023 von Selda Bekar

Maultaschen sind eine Spezialität aus der schwäbischen Küche, gehören aber auch in Baden und Bayern zu den sehr traditionellen und klassischen Gerichten. Bei Maultaschen handelt es sich um Taschen aus Nudelteig, die mit Brät, Spinat, Zwiebeln, Brötchen und Gewürzen gefüllt sind. Diese Grundfüllung kann aber je nach Rezept und Familientradition etwas abgewandelt werden, beispielsweise indem die Füllung mit Hackfleisch, Schinken, Bratenresten oder Pilzen zubereitet wird. Gegessen werden Maultaschen traditionell in Brühe, in einer Pfanne mit Zwiebeln und Ei geröstet oder als geschmälzte Maultauschen.

Letzteres sind mit angebratenen Zwiebeln und brauner Butter übergossene Maultaschen, die zusammen mit Kartoffelsalat serviert werden. Eine recht moderne Variante ist der Maultaschenauflauf, bei dem die Maultaschen mit beispielsweise einer Tomatensauce im Backofen überbacken werden.

Um die Maultaschen selbst ranken sich einige Mythen und Legenden. Die am weitesten verbreitete Legende besagt, dass Zisterziensermönche des Klosters Maulbronn die Maultaschen erfunden haben sollen. Da es lange üblich war, Freitags kein Fleisch zu essen und auch die Fastenzeit streng eingehalten wurde, sollen die Mönche etwas Fleisch in der Spinatfüllung versteckt haben. Da die Füllung zudem durch den Teigmantel verdeckt war, konnte auch der Herrgott das Fleisch nicht sehen. Diese Legende ist auch der Grund dafür, weshalb Maultaschen in Schwaben den Beinamen Hergottsbschweißerle haben. Eine andere Legende besagt, dass Maultaschen letztlich nichts anderes als eine Kopie von italienischen Ravioli sind und von protestantischen Glaubenflüchtigen aus Norditalien, die sich in der Umgebung von Maulbronn niedergelassen haben, erfunden wurden.

Maultaschen gibt es mittlerweile in nahezu jedem Supermarkt fertig zu kaufen. Es ist allerdings weit weniger aufwändig und schwierig Maultaschen selber zu machen, als vielfach gedacht. Zudem lohnt es sich geschmacklich, Maultauschen einmal selber zu machen. Wer es ausprobieren möchte, findet im folgenden ein sehr klassisches Rezept, wobei die Füllung nach Belieben selbstverständlich etwas abgewandelt werden kann.

Maultaschen selber machen – die benötigten Zutaten:

Für den Teig:

  • 500g Mehl
  • 4 Eier
  • 2 Esslöffel Wasser
  • etwas Salz
  • Für die Füllung:
  • 3 Brötchen vom Vortag
  • 250g Spinat, tiefgekühlt
  • 150g gemischtes Hackfleisch
  • 150g Brät
  • 75g Speck, gewürfelt
  • 1 mittelgroße Zwiebel, in feine Würfel geschnitten
  • ½ Stange Lauch, fein geschnitten
  • ½ Bund Petersilie, fein gehackt
  • 3 Eier
  • etwas Milch zum Einweichen der Brötchen
  • etwas Butter
  • Salz, Pfeffer, Muskat zum Würzen
  • Paniermehl bei Bedarf
  • 1 Eiweiß zum Bestreichen der Teigränder

 

Maultaschen selber machen – so geht‘s:

1. Den Nudelteig herstellen.

Für den Nudelteig werden das Mehl, die Eier, das Wasser und eine Prise Salz miteinander vermengt. Dann werden die Zutaten solange kräftig miteinander verknetet, bis ein glatter, geschmeidiger Teig entstanden ist. Der Teig wird dann in Frischhaltefolie eingewickelt und sollte mindestens eine Stunde lang bei Zimmertemperatur ruhen.

 

2. Die Füllung zubereiten.

Während der Teig ruht, wird die Füllung für die Maultaschen zubereitet. Dazu wird der Spinat aus dem Gefrierfach geholt, damit er auftauen kann. Außerdem werden die Brötchen in grobe Würfel geschnitten, in eine Schüssel gegeben und mit etwas Milch übergossen.

In einer Pfanne werden nun die Zwiebel, der Lauch und der Speck in etwas Butter angebraten. Wenn die Zutaten Farbe genommen haben, wird die Petersilie hinzugefügt und ebenfalls kurz mitgedünstet. Nun wird der aufgetaute Spinat gut ausgedrückt und in eine Schüssel gegeben. Hinzu kommen das Hackfleisch, das Brät, die Eier und die Speck-Zwiebelmischung. Außerdem werden die eingeweichten Brötchen gut ausgedrückt und ebenfalls in die Schüssel gegeben. Dann werden die Zutaten sehr sorgfältig miteinander vermischt. Ganz traditionell wird die Masse übrigens noch durch einen Fleischwolf gedreht, damit eine feine, homogene Paste entsteht. Abgeschmeckt wird die Füllung kräftig mit Salz, Pfeffer und Muskat.

 

3. Die Maultaschen herstellen und garen.

Nun wird der Nudelteig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche etwa 2mm dick ausgerollt und in kleine Rechtecke geschnitten. Auf jedes Rechteck wird dann mittig etwas von der Füllung gesetzt. Die Ränder des Rechtecks werden anschließend mit Eiweiß bestrichen und zusammengefaltet. Dabei sollten sich die Enden des Rechtsecks in der Mitte auf der Maultasche etwas überlappen. Der Teig wird an den Rändern nun noch gut zusammengedrückt, damit die Ränder vollständig verschlossen sind und die Füllung beim Kochen nicht austreten kann.

Die Maultaschen werden nun etwa 10 bis 15 Minuten lang in Salzwasser oder in Brühe gegart. Wichtig dabei ist aber, dass die Flüssigkeit nicht sprudelnd kocht, sondern die Maultaschen lediglich darin ziehen. Wenn die Maultaschen gar sind, werden sie entweder in der Brühe serviert, in brauner Butter geschwenkt, in einer Pfanne mit Zwiebeln und Ei gebraten oder als Auflauf weiterverarbeitet.

Und hier noch eine Videoanleitung für selbstgemachte Maultaschen.

[WpProQuiz 1]

Thema: Maultaschen selber machen