Aktualisiert am 27. Januar 2023 von Selda Bekar

Ab etwa Ende Mai beginnt die Zeit, in der im eigenen Garten viele leckere Früchte geerntet werden können und in der auch die Wochenmärkte und die Obsttheken der Supermärkte ein großes Angebot an heimischen Früchten zu bieten haben. Den Anfang machen üblicherweise Erdbeeren, danach folgen dann Himbeeren, Johannisbeeren, Kirschen, Heidelbeeren und Pflaumen. Eine Möglichkeit ist natürlich, die Früchte ganz frisch und pur zu genießen, andere Möglichkeiten sind, sie ins Müsli oder in den Joghurt zu mischen, natürliche, frische Fruchtsäfte herzustellen oder das Obst zu leckeren Desserts und Kuchen zu verarbeiten. Außerdem können nahezu alle Früchte auch eingefroren werden. Ebenfalls sehr beliebt ist, Marmelade zu kochen. Im Unterschied zu Gelee, das aus Fruchtsäften zubereitet wird, wird Marmelade aus Früchten hergestellt und enthält auch Fruchtstückchen. Nach neuer Definition der EU handelt es sich übrigens strenggenommen nur dann um Marmelade, wenn Zitrusfrüchte verwendet wurden, ansonsten wird der fruchtige Brotaufstrich als Konfitüre bezeichnet. Unabhängig von der Obstsorte ist es aber recht einfach, Marmelade selber zu machen und wie es genau funktioniert, erklärt die folgende Anleitung.

Marmelade selber machen – die Zutaten und Utensilien

Für selbstgemachte Marmelade werden benötigt:

  • reifes Obst nach Wahl
  • Geliermittel, beispielsweise Gelierzucker, Agar Agar oder Konfigel, und eventuell etwas Zucker oder Honig zum Nachsüßen
  • Gläser mit Schraubverschluss
  • großer Topf
  • Kochlöffel, Schöpfkelle, eventuell Stampfer oder Pürierstab

Der Klassiker unter den Geliermitteln ist Gelierzucker 1:1. Bei diesem Gelierzucker sind der Anteil von Früchten und Gelierzucker gleich, für ein Kilo Obst wird also auch ein Kilo Gelierzucker verwendet. Wer es nicht ganz so süß mag, kann aber auch auf die Varianten 2:1 oder 3:1 ausweichen. Meist enthalten diese Zuckersorten aber Sorbinsäure als Konservierungsmittel, um die lange Haltbarkeit der Marmelade trotz reduziertem Zuckeranteil sicherzustellen. Alternativen zu Gelierzucker sind Agar Agar und Konfigel, die jeweils entsprechend der Packungsangaben hinzugefügt werden.

 

Marmelade selber machen – so geht‘s

 

1.) Zuerst müssen die Schraubgläser, in die später die Marmelade eingefüllt wird, sehr gründlich gereinigt werden. Am besten dabei ist, die Gläser und die Deckel in Wasser abzukochen, alternativ können die Gläser und Deckel aber auch bei höchster Temperatur in der Spülmaschine gewaschen werden. Die sauberen Gläser und Deckel werden dann zum Trocknen verkehrt herum auf einem sauberen Geschirrtuch abgestellt.

2.) Nun sind die Früchte an der Reihe. Grundsätzlich ist für Marmelade nahezu jedes Obst geeignet, wichtig ist aber, dass nur einwandfreie Früchte verwendet werden. Das Obst wird gewaschen, geputzt und gegebenenfalls entkernt. Dann wird das Obst in kleine Stücke geschnitten und gewogen. Das Obst wird erst nach dem Waschen und Putzen gewogen, weil jetzt die tatsächliche Menge ermittelt werden kann. Würde das Obst schon im Vorfeld gewogen werden, könnte es passieren, dass das Verhältnis von Früchten und Geliermittel nicht stimmt und die Marmelade später nicht fest wird.

3.) Die Früchte werden nun in einen großen Topf gegeben. Wer eine stückige Marmelade möchte, kann nun direkt das Geliermittel hinzufügen und gründlich unterrühren. Soll die Marmelade feiner werden, können die Früchte aber auch zuerst zerstampft werden, für eine sehr feine Marmelade werden sie püriert. Wem die Süße der Marmelade nicht ausreicht, der kann jetzt auch noch zusätzlichen Zucker oder Honig hinzufügen.

4.) Unter ständigem Rühren wird die Obst-Zucker-Mischung nun aufgekocht. Dann muss die Mischung vier Minuten lang sprudelnd kochen. Wichtig dabei ist aber, permanent zu rühren, denn ansonsten kocht die Marmelade über oder brennt am Topfboden an.

5.) Kurz vor Ende der Garzeit wird eine Gelierprobe durchgeführt. Dafür wird ein Teelöffel der heißen Marmelade auf einen Teller oder eine Untertasse gegeben. Wenn die Marmelade fest wird, ist sie fertig. Bleibt die Marmelade hingegen flüssig, hilft in aller Regel Zitronensaft. Je nach Obstmenge wird dabei der Saft von einer bis zwei Zitronen in die heiße Marmelade gerührt und nachdem die Masse weitere zwei Minuten lang gekocht hat, sollte sie bei einer erneuten Gelierprobe fest werden.

6.) Die heiße Marmelade wird nun vorsichtig in die vorbereiteten Gläser gefüllt. Am besten gelingt dies mit der Schöpfkelle und einem Trichter, andernfalls müssen die Ränder der Gläser vor dem Verschließen gründlich abgewischt werden. Die Gläser werden jeweils bis zum Rand gefüllt, fest zugeschraubt und zehn Minuten lang auf den Kopf gestellt. Dadurch bildet sich ein Vakuum in dem Marmeladenglas und die Marmelade ist länger haltbar.