Aktualisiert am 27. Januar 2023 von Selda Bekar

Der Siebdruck gehört zu den schon recht alten Druckverfahren, ist bis heute aber nicht wegzudenken. Wie die Bezeichnung bereits vermuten lässt, steht beim Siebdruck ein feinmaschiges Siebgewebe im Mittelpunkt. Dieses Siebgewebe besteht meist aus Polyester oder Nylon und ist auf einen Holz- oder Aluminiumrahmen aufgespannt. Im Fachjargon wird dieser bespannte Rahmen Siebdruckrahmen genannt. Auf das Siebgewebe wird die sogenannte Kopierschicht aufgebracht. Dazu wird das Siebgewebe mit einer fotosensitiven Emulsion bestrichen, die nach dem Trocknen mit UV-Licht bestrahlt wird.

Vor dem Belichtungsprozess wird aber noch die Vorlage auf das Sieb aufgebracht, die gedruckt werden soll. An den Stellen, die nicht abgedeckt sind, härtet die Emulsion aus und kann nicht mehr mit Wasser oder Lösungsmitteln entfernt werden. An den Stellen hingegen, die durch die Vorlage abgedeckt waren, härtet die Emulsion nicht aus, so dass sie wieder herausgewaschen werden kann. Dadurch verwandelt sich das Sieb zu der Druckschablone. Beim Druck wird nun die Druckschablone auf Papier oder Stoff gelegt und mit einem Siebdruckrakel wird Farbe durch das Sieb gestrichen. Da die Farbe nur an den Stellen durch das Sieb auf den Bedruckstoff gelangt, an denen die Emulsion nicht ausgehärtet und das Gewebe daher nach wie vor durchlässig ist, entsteht so ein Abdruck der Vorlage.

Soll ein mehrfarbiges Bild gedruckt werden, muss dabei für jede Farbe ein eigenes Sieb angefertigt werden, denn ein Sieb wird immer nur für eine Farbe verwendet. Natürlich ist es grundsätzlich auch möglich, den Siebdruck selber zu machen. Allerdings werden hierfür neben dem Wissen und Können auch die entsprechenden Materialien benötigt. So kann beispielsweise nicht jedes beliebige Siebdruckgewebe mit jeder Emulsion bestrichen werden und auch die Druckfarbe muss zu der verwendeten Emulsion und dem Bedruckstoff passen. Für diejenigen, die Siebdruck selber machen möchten, gibt es spezielle Sets, die alle aufeinander abgestimmten Materialien enthalten, die für den Siebdruck benötigt werden. Allerdings sind solche Sets recht teuer und fraglich ist, inwieweit sich der ganze Aufwand für diejenigen, den den Siebdruck nur einmal ausprobieren möchten, tatsächlich lohnt. Wer es dennoch ausprobieren möchte, findet hier eine Videoanleitung dazu:

Eine Alternative zum Siebdruck, die deutlich kostengünstiger ist und die jeder auch zu Hause umsetzen kann, können aber mehrstufige Schablonen sein. Was sich dahinter verbirgt, erklärt die folgende Anleitung.

Diese Materialien werden benötigt:

  • Motiv
  • Folie oder Papier und Laminierfolien als Grundmaterial für die Schablonen
  • Cutter, Skalpell oder Schere
  • Kreppband, Farben und Pinsel

 

So wird’s gemacht:

Mehrstufige Schablonen werden auch als Step-by-Step-Schablonen oder, weil sie häufig bei Airbrush-Arbeiten verwendet werden, als Airbrush-Schablonen bezeichnet. Das Grundprinzip besteht darin, dass das Motiv in mehrere Schichten aufgeteilt und für jede Schicht eine eigene Schablone angefertigt wird. Um nun eine mehrstufige Schablone anzufertigen, wird wie folgt vorgegangen:

1.) Zuerst wird das Motiv auf das Grundmaterial, aus dem die Schablonen angefertigt werden, übertragen. Bei dem Grundmaterial kann es sich um eine festere Folie handeln, genauso kann aber auch Papier verwendet werden, das anschließend laminiert wird. Das Motiv wird nun auf die Folie oder das Papier ausgedruckt oder aufgemalt. Dabei wird für jede Farbe des Motivs eine Schablone angefertigt. 2.) Als nächstes werden die Innenflächen auf den Schablonen ausgeschnitten. Die Innenflächen sind später die Flächen, die übertragen werden und hier wird nun Farbe für Farbe gearbeitet. Das bedeutet, auf einer Schablone werden alle die Innenflächen herausgeschnitten, die in der jeweiligen Farbe ausgefüllt werden. Aus der nächsten Schablonen werden dann die Innenflächen herausgeschnitten, die in der zweiten Farbe ausgefüllt werden. So wird dann weitergearbeitet, bis für jede Farbe eine Schablone vorhanden ist.

 

Siebdruck selber machen

 

3.) Für den Druck werden die Schablonen nun nacheinander verwendet. Dazu wird die erste Schablone an der gewünschten Stelle mit etwas Kreppband befestigt, damit sie nicht mehr verrutschen kann. Nun werden die Innenflächen dieser Schablone mit der dafür vorgesehenen Farbe ausgefüllt. Wenn diese Farbschicht getrocknet ist, wird die nächste Schablone über der ersten Schablone befestigt und auch hier werden wieder die Innenflächen mit der entsprechenden Farbe ausgefüllt. Nach und nach entsteht so das fertige Bild.

Thema: Siebdruck selber machen