Aktualisiert am 27. Januar 2023 von Selda Bekar

Perlen werden im Hobby- und Bastelbereich gerne und viel verwendet. So kommen sie beispielsweise zum Einsatz, wenn Schmuckstücke angefertigt werden, aber auch um allerlei Bastelarbeiten wie beispielsweise Grußkarten, Lampen, Taschen oder Tischdekorationen zu verzieren, wird mit Perlen gearbeitet. Im Bastelbedarf gibt es Perlen in vielen unterschiedlichen Varianten, die sich sowohl im Hinblick auf die verwendeten Materialien als auch hinsichtlich der Größen, Formen und Farben unterscheiden. So gibt es beispielsweise Perlen aus Holz, aus Kunststoff oder aus Glas.

Nun müssen Perlen aber nicht immer nur gekauft und anschließend verarbeitet werden, sondern Perlen lassen sich auch selber machen. Eine recht einfache Möglichkeit besteht darin, Perlen aus Fimo anzufertigen. Fimo ist eine Knetmasse, die in verschiedenen Farben erhältlich ist und bei der auch mehrere Farbtöne miteinander kombiniert werden können, um bunte Perlen herzustellen. Eine andere Möglichkeit wäre, Perlen aus Papier anzufertigen. Dabei werden Papierstreifen eng aufgerollt und anschließend mit Klarlack versiegelt. Dies sieht dann so aus:

Eine andere Möglichkeit für Perlen zum Selbermachen wäre, Perlen aus Rosenblättern herzustellen und diese Technik hat eine schon recht lange Tradition. Viele Religionen kennen Gebetsschnüre, also Schnüre, auf die Perlen aufgefädelt sind und die zum Gebet genutzt werden. Solche Gebetsschnüre gibt es beispielsweise im Islam und im Buddhismus, mit dem Rosenkranz aber auch in der katholischen Kirche. Der Name Rosenkranz geht auf die Bezeichnungen Rosarium oder Rosa Mystica zurück und war ursprünglich eine Gebetsreihe zu Ehren Marias, bestehend aus 150 Ave Maria und 15 Vaterunser. Bei Rosenkränzen in der heutigen Form werden kleine und große Perlen aufgefädelt, die es leichter machen sollen, die Übersicht zu behalten. Um die Rosensymbolik zu unterstreichen, wurden die Rosenkränze früher aus Perlen gefertigt, die aus Rosenblättern hergestellt waren. Selbstverständlich können die Perlen aber auch für Schmuckstücke und allerlei andere Bastelarbeiten verwendet werden. Für diejenigen, die nun auch einmal aus Rosenblättern Perlen selber machen möchten, erklärt die folgende Anleitung, wie es geht.

Perlen selber machen – das wird benötigt:

  • Rosenblätter, frisch oder getrocknet
  • Gummi arabicum
  • emaillierter oder gusseiserner Topf
  • Sieb und Baumwoll- oder Leinentuch
  • Kochlöffel
  • Messer oder Mixer
  • Wasser
  • Zahnstocher
  • Gefäß mit Sand, Karton oder Styroporblock

 

Perlen selber machen – so geht‘s:

1. Die Masse für die Perlen herstellen

Um die Masse für die Perlen herzustellen, werden die Rosenblätter zuerst sehr fein geschnitten oder mit dem Mixer zerkleinert. Anschließend werden die Rosenblätter in einen emaillierten oder gusseisernen Topf gefüllt. Wird ein emaillierter Topf verwendet, behalten die Rosenblätter ihre Farbe, in einem gusseisernen Topf werden sie dunkler. Dann wird soviel Wasser in den Topf gegeben, dass die Rosenblätter gerade so bedeckt sind. Bei kleiner Flamme muss die Mischung nun solange erwärmt werden, bis eine dickflüssige, formbare Masse entstanden ist. Je nach Menge kann dies mehrere Stunden lang dauern. Während dieser Zeit sollte die Masse immer mal wieder umgerührt werden, damit nichts am Topfboden anbrennt.

 

2. Die Perlen formen und trocknen

Der Rosenbrei wird nun durch ein Sieb gegossen, das mit einem Baumwoll- oder Leinentuch ausgelegt ist. Anschließend wird dieses Tuch noch einmal fest ausgedrückt, um möglichst viel von dem Wasser herauszupressen. Um die Perlen haltbar zu machen, wird die Masse dann mit Gummi arabicum vermischt. Gummi arabicum ist in der Apotheke erhältlich und pro 250g Rosenmasse wird ein Teelöffel Gummi arabicum hinzugefügt.

Die Rosenmasse wird nun zu einer Rolle geformt. Die Rolle wird anschließend in Scheiben geschnitten und diese Scheiben wiederum werden zu Perlen gerollt. Um runde Perlen anzufertigen, werden die Scheiben zu Kugeln gerollt, für längliche Perlen werden die Scheiben erst zu Kugeln geformt und anschließend mit leichtem Druck in eine längliche Form gebracht. Eckige Perlen entstehen, indem die Scheiben zu Kugeln gerollt und anschließend Seite für Seite auf die Tischplatte gedrückt werden. Beim Trocknen reduziert sich die Größe der Perlen aber um etwa ein Drittel, so dass die Perlen entsprechend etwas größer angefertigt werden sollten.

Durch jede Perle wird nun ein Zahnstocher gesteckt. Der Zahnstocher dient zum einen als Halterung, sorgt zum anderen aber auch für gleichmäßige Löcher in den Perlen. Die Zahnstocher werden nun in ein mit Sand gefülltes Gefäß, in einen Karton oder in einen Styroporblock gesteckt. Hier müssen die Perlen nun mehrere Tage lang trocknen. Dabei sollten sie immer wieder etwas auf dem Zahnstocher gedreht werden, damit sie nicht festkleben.

 

3. Die Perlen verarbeiten

Die getrockneten Perlen sind sehr hart und fest. Nachdem sie von den Zahnstochern gezogen sind, können sie alleine oder kombiniert mit anderen Perlen und Schmuckelementen verarbeitet werden. Wer möchte, dass seine Perlen eine glatte Oberfläche haben, kann die Perlen auch mit feinem Schleifpapier abschmirgeln. Wurden die Perlen aus frischen, duftenden Rosenblättern angefertigt, bleibt der Duft länger erhalten, wenn die Perlen oder die Bastelarbeiten in einer Blechdose aufbewahrt werden.

Thema: Perlen selber machen