Aktualisiert am 27. Januar 2023 von Selda Bekar

Wenn vom Heimwerken die Rede ist, so sind damit unterschiedlichste handwerkliche Tätigkeiten und Bastelarbeiten gemeint, bei denen nach Anleitung oder auf Grundlage von eigenen Ideen beispielsweise Möbel und Spielsachen gebaut, dekorative und praktische Dinge angefertigt oder Renovierungsarbeiten durchgeführt werden. Vor allem in den letzten Jahren hat sich das Heimwerken zu einem beliebten Hobby entwickelt, dem sowohl Männer als auch Frauen gerne nachgehen. Angeregt durch diverse Fernsehsendungen, Zeitschriften, Bücher und Internetseiten wird fleißig gebaut und gebastelt.

Das erwartet Sie hier:

Dabei werden die unterschiedlichsten Materialien und Arbeitsgeräte verwendet, angefangen bei Holz, Tapete oder Farbe bis hin zu diversen Maschinen und Geräten. Ein Großteil der benötigten Materialien und Arbeitsgeräte sind im Baumarkt zu finden, aber ein echter Heimwerker improvisiert auch gerne und lässt aus vorhandenen Materialien, Resten und Abfallstücken neue Dinge entstehen.

Zu den wichtigsten Grundvoraussetzungen fürs Heimwerken gehören daher Zeit, Kreativität und etwas handwerkliches Geschick, aber vor allem auch der Spaß, verschiedene Arbeitstechniken auszuprobieren und mit unterschiedlichen Materialien zu arbeiten. Zwar lässt sich sicher auch der eine oder andere Euro sparen, wenn der Heimwerker seine Wände selbst streicht, ein Möbelstück selber baut, eine eigene Designerlampe entwirft oder den Garten selbst anlegt, aber der Spaß daran, Dinge selber zu machen und die eigenen vier Wände zu verschönern, ist meist der Hauptgrund fürs Heimwerken.

Neben dem Bauen und Basteln von Gegenständen, dem Streichen der Wände oder dem Tapezieren gehört auch das Verlegen von Fliesen zu den typischen Heimwerkerarbeiten. Nun trauen sich die meisten zu, den Fußboden zu fliesen, wenn es aber um die Wände geht, wird der eine oder andere Heimwerker unsicher. Schließlich besteht hier, anders als auf einer waagerechten Fläche, eher die Gefahr, dass die Fliesen verrutschen oder sogar wieder von den Wänden fallen. Generell ist aber auch das Fliesen von Wänden keine unlösbare Aufgabe und wie es geht, erklärt die folgende Anleitung.

Wände selber fliesen – so wird’s gemacht:

1. Schritt: die Wand vorbereiten

Ist die Wand bereits gefliest, wird zuerst die alte Fliesenschicht entfernt. Dazu werden die Fliesen mit Hammer und Meißel abgeschlagen und lose Brocken des alten Mörtelbettes entfernt. Als nächstes wird ein neues Mörtelbett aufgetragen, indem schnell trocknender Fertigmörtel angerührt und mithilfe der Kelle angeworfen wird. Die Wand sollte vorab mit etwas Wasser besprüht werden. Die neue Mörtelschicht sollte zwei bis drei Millimeter stark sein. Hohlräume und unebene Stellen werden anschließend mit einem Spachtel geglättet und ausgebessert. Das Mörtelbett muss nun gut durchtrocknen. Nach dem Trocknen kann die Wand noch mit einer Dichtungsmasse grundiert werden, wodurch sie wasserfest imprägniert ist.

 

2. Schritt: die Fliesen ankleben

a.) Bevor die ersten Fliesen an die Wand gebracht werden, sollten zunächst die Wand und die Fliesen ausgemessen werden. Dadurch kann nämlich verhindert werden, dass später unzählige Fliesen in schmale Streifen geschnitten werden müssen, um die Fläche komplett auszufüllen. Um die Position und die Abstände der Fliesen auszumessen, wird mithilfe der Wasserwaage eine waagerechte Linie in Höhe einer Fliesenreihe angezeichnet. Zudem wird an der Stelle, an der sich die erste Fuge befinden wird, eine senkrechte Linie markiert. Dieser Abstand kann nun auf die gesamte Fläche übertragen werden. Stellt sich heraus, dass sich ein sehr schmales Randstück ergeben würde, können die Fugen minimal verbreitert werden. b.) Nun wird der Fliesenkleber auf die Wand aufgetragen. Der Fliesenkleber wird zuerst mit einer Glättkelle aufgebracht und anschließend in senkrechten Linien mit einer Zahnspachtel durchzogen. Nur der obere Rand wird waagerecht gekämmt, denn dies verhindert, dass Wasser hinter die Fliesen gelangen und durch die Längsrillen nach unten fließen kann. Grundsätzlich wird der Kleber aber immer nur auf einer Fläche aufgetragen, die innerhalb von 20 Minuten gefliest werden kann. Ist der Kleber aufgetragen, werden die ersten Fliesen gelegt. Begonnen wird dabei mit einer ganzen Fliese und gearbeitet wird von unten nach oben. Keile oder Kreuze, die zwischen die Fliesen gesteckt werden, halten die Fliesen in der richtigen Position und sorgen für gleichmäßige Fugen. Sind Ablageflächen vorhanden, die ebenfalls gefliest werden sollen, werden die beklebt, nachdem die senkrechten Wandflächen fertig sind. c.) Sind alle Fliesen verarbeitet, werden die Fugen zwischen den Fliesen mit einem feuchten Schwamm gesäubert. Anschließend werden die Fliesen mit einem Gummihammer oder mit der Faust vorsichtig festgeklopft und danach muss die geflieste Wandfläche mindestens 24 Stunden lang trocknen.

 

3. Schritt: die Wand verfugen

Um die Wand zu verfugen, wird die Fugenmasse wie auf der Verpackung angegeben angerührt. Der sämige Brei wird anschließend mit dem Gummispachtel auf die Wandfläche aufgetragen und dabei fest in die Fugen eingerieben. Dann wird die Fläche mit einem feuchten Schwamm abgewischt. Wenn die Fläche getrocknet ist, kann sie noch einmal feucht abgewischt und mit Küchenpapier abgerieben werden.